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Das Lieferkettengesetz in Deutschland und seine Relevanz für den Mittelstand

 

Was der deutsche Gesetzgeber per Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz (LkSG oder folgend kurz Lieferkettengesetz) vorerst nur von größeren Firmen verlangt, hat auch schon heute nicht unerhebliche Auswirkungen auf den Mittelstand. “Wie beeinflusst das Gesetz meine Geschäftsprozesse? Und wie stelle ich mich schon heute gut auf, um meinen eigenen Kunden Transparenz zu bieten?”, sind Fragen, die mittelständische Unternehmen derzeit umtreibt. Wir fassen im Folgenden das Gesetz zusammen, erörtern welche Relevanz es für mittelständische Betriebe und speziell ihre indirekten Einkaufsprozesse hat und zeigen abschließend kurz, wie eine Einkaufssoftware dabei helfen kann, unkompliziert Transparenz zu schaffen.

Was ist das Lieferkettengesetz – einfach erklärt

Gemäß den geltenden UN-Leitprinzipien und nationalem Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte von 2016 verpflichtet das Lieferkettengesetz der Europäischen Union Unternehmen in Deutschland dazu, die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang ihrer globalen Lieferketten zu gewährleisten. Im Sinne der sich daraus ergebenden Sorgfaltspflicht sind Unternehmen angehalten, ihre Supply Chain auf mögliche Verstöße gegen Menschenrechte und Einhaltung von Umweltstandards zu überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu verhindern oder zu beheben. 

Wer fällt unter das Lieferkettengesetz?

Betroffen sind seit 01. Januar 2023 Firmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten. Ab 2024 gilt das Gesetz dann auch für Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitenden. Unternehmen, die ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachkommen, drohen Bußgelder.

Welche Relevanz hat das Lieferkettengesetz in Deutschland für den Mittelstand?

Derzeit fragen sich mittelständische Unternehmen: Was kommt auf meinen Betrieb mit unter 1.000 Beschäftigten zu? Gibt es Implikationen auf den Einkauf? Warum sollten Mittelständler sich damit auseinandersetzen? Sie fürchten durch die Dokumentationspflicht einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand und steigende Kosten. 

Kurz gesagt: Ja, das Gesetz ist auch heute schon für kleinere und mittlere Unternehmen relevant. Denn wer Bestandteil der Lieferkette größerer Geschäftspartner und Kunden ist, muss seinerseits ebenfalls die Einhaltung der Sorgfaltspflicht gewähren. Dies kann für mittelständische Unternehmen eine echte Chance darstellen: Sorgfältig dokumentierte Einkaufsprozesse und transparente Lieferketten machen sie zum bevorzugten Partner größerer Unternehmen. Somit folgen mittelständische Unternehmen mit der Optimierung ihrer Lieferkette nicht nur dem wachsenden Ruf nach Nachhaltigkeit im Markt und der Gesellschaft, sondern verschaffen sich auch einen echten Wettbewerbsvorteil.

Wer sich im Mittelstand jetzt schon mit den Implikationen der Sorgfaltspflicht auseinandersetzt, umgeht hohe Aufwände bei nachträglicher Umsetzung. Da im Rahmen der vorbereiteten Analysen vor allem die Zusammenarbeit mit Lieferanten im Vordergrund steht, ist es sinnvoll, die Vorbereitungen auf das Gesetz in der Einkaufsabteilung zu starten. Hier findet die Lieferanten-Auswahl, Performance-Messung und das Vertragsmanagement statt.  Aufgrund dieses im Einkauf verankerten Wissens sollte die Abteilung dann weiterführend auch treibende Kraft der Transparenzaktivitäten sein.

Welche Auswirkungen hat das Lieferkettengesetz auf den direkten und indirekten Einkauf?

Die mit dem Europäischen Lieferkettengesetz einhergehende Sorgfaltspflicht bezieht sich auf unmittelbare wie mittelbare Zulieferer. Somit hat das Gesetz neben dem naheliegenden direkten Einkauf auch Auswirkungen auf den indirekten Einkauf, der vor allem die Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen beinhaltet, die für den Betrieb eines Unternehmens notwendig, aber nicht Teil des Wertschöpfungsprozesses sind. 

Welche Maßnahmen umfasst das Lieferkettengesetz Deutschland 2023?

Konkret sind Unternehmen nach dem Lieferkettengesetz aktueller Stand angehalten:

  • zu analysieren an welchen Stellen ihrer Lieferkette Risiken bestehen, dass Menschenrechte verletzt werden
  • bei Bedarf Gegenmaßnahmen zu ergreifen um festgestellte Risiken zu beheben oder zu verhindern
  • die Umsetzung von Maßnahmen nachzuverfolgen, um sicherzustellen, dass sie wirksam sind
  • Ergebnisse dieser Risikoprüfung und folgend ergriffene Maßnahmen im Sinne der Sorgfaltspflicht zu dokumentieren
  • einen effektiven Beschwerdemechanismus einzurichten
  • sowie in regelmäßigen Abständen Bericht zu erstatten

Klingt kompliziert? Muss es nicht sein!

So kann eine Einkaufssoftware in der Umsetzung unterstützen 

Eine Einkaufssoftware hilft die Prozesse im Einkauf zu vereinheitlichen, erleichtert somit die gesamte Lieferkette transparent zu machen und integriert auch in Zukunft die benötigten Systeme, die gemäß Lieferkettengesetz in Deutschland für Unternehmen verpflichtend sind. Darüber hinaus ermöglicht eine solche Plattform Lieferantenstammdaten zu prüfen um mögliche Risiken zu identifizieren sowie Freigaben im Sinne der Nachweispflicht zu dokumentieren und im Prüfungsfall offenlegen zu können.

Wer direkt mit den Vorbereitungen starten will, findet hier eine kurze To Do-Liste in fünf Schritten:

  1. Mitarbeitende in Bezug auf die Anforderungen des deutschen Lieferkettengesetz schulen und sensibilisieren
  2. Betroffenen Warengruppen und kritische Lieferanten (ggf. via Einkaufssoftware) auf Risiken analysieren
  3. Maßnahmen ableiten 
  4. Analyse und Maßnahmen gemäß der Sorgfaltspflicht dokumentieren
  5. Aktiv mit anderen Unternehmen und relevanten Stakeholdern zusammenarbeiten, um die Umsetzung des Lieferkettengesetzes für alle Beteiligten möglichst effizient zu gestalten

 

Mehr Transparenz in Lieferketten mittels einer Einkaufssoftware 

Unternehmen, die es schaffen, ihre direkten und indirekten Einkaufsprozesse zu optimieren, eine saubere Lieferantendatenbank mit allen relevanten Daten zu pflegen und Transparenz zu schaffen, verschaffen sich einen echten Wettbewerbsvorteil im Markt. Daher ist es empfehlenswert jetzt eine Einkaufssoftware zu implementieren und deren Vorteile auch besonders in Vorbereitung auf das Lieferkettengesetz in Deutschland  zu nutzen. Ein echter Geheimtipp sind da Plug-and-Play Lösungen, die dank intuitiver Bedienbarkeit nicht aufwändig in der Einführung sind und Mitarbeitenden dabei helfen, effiziente Einkaufsprozesse einzuhalten und nachvollziehbar zu gestalten.

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